Symposium – «Du musst Dich für sie interessieren»

«Du musst Dich für sie interessieren» – die Menschen stehen im Zentrum des pädagogischen, forscherischen und politischen Handelns. Am internationalen Symposium zu Ehren von Prof. Dr. Annegret Wigger diskutieren wir die Grundzüge einer politischen und international vernetzten Sozialpädagogik auf der Basis von Kinderrechten und Teilhabemöglichkeiten. Das internationale Symposium findet statt am Donnerstag, 24. Mai 2018, von 15 bis 17.30 Uhr an der FHS St.Gallen.

 

Von Anfang an gestalten die Menschen die Welt, indem sie – als Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Alte – die spezifischen Konstellationen des Aufwachsens und des Alltags deuten und auf der Basis ihrer biographischen Erfahrungen mitprägen. Deshalb stehen die Menschen im Zentrum jeglichen pädagogischen, forscherischen und politischen Handelns. Indem wir uns als PädagogInnen, Forschende oder PolitikerInnen für sie interessieren, gelingt es, problematische Konstellationen zu entschlüsseln. Gemeinsam mit den Beteiligten sind diese Konstellationen so zu gestalten, dass eine Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten jedes und jeder einzelnen ebenso möglich ist wie eine gesellschaftliche Teilhabe aller. Dies erfordert gewisse Rechte, aber auch das politische Engagement von Sozialpädagoginnen und -pädagogen.

Ungefähr so könnte man die Haltung auf den Punkt bringen, mit der Prof. Dr. Annegret Wigger als Pädagogin, Forscherin und Politikerin ihre Welt mitgestaltet. Zum Anlass ihrer Pensionierung laden wir alle ihre Weggefährtinnen und Weggefährten sowie weitere Interessierte ein, anhand von vier Inputs von aktuellen und früheren Kooperationspartnerinnen und -partnern einige dieser Gedanken aufzugreifen und mit Annegret zu diskutieren.

Wir freuen uns, Sie am internationalen Symposium begrüssen zu dürfen.

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Inputs mit anschließender Diskussion

Schutzkonzepte für Kinder und Jugendliche in Organisationen – Beteiligungsorientierte Wege der Implementierung
Prof. Dr. Mechthild Wolff, Hochschule Landshut, arbeitete mit Annegret Wigger unter anderem zusammen im Projekt Quality4Children. Dieses Projekt wurde in 32 europäischen Ländern durchgeführt und verfolgte das Ziel, Qualitätsstandards für die ausserfamiliäre Unterbringung von Kindern zu entwickeln. Angestossen wurde das Projekt unter anderem von der FICE, der Internationalen Vereinigung erzieherische Hilfen, in welcher sich beide seit Jahren engagieren.

Prävention durch professionelle Beziehungsgestaltung und Vernetzung – europäische Perspektiven
Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff, Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Evangelischen Hochschule in Freiburg i. Brsg., forschte zusammen mit Annegret Wigger unter anderem im Rahmen eines international vergleichenden Projektes des DAPHNE-II-Programms der Europäischen Union, in welchem Qualitätsstandards in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe zwischen unterschiedlichen nationalen Kontexten transferiert wurden. Hierzu entwickelten und evaluierten die beiden zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Schweden, Polen, Frankreich, Deutschland und der Schweiz innovative Transfersettings.

Jugendliche Praktiken im öffentlichen Raum – zwischen Selbstdarstellung und Teilhabeansprüchen
Dr. Axel Pohl, Institut für Soziale Arbeit FHS St.Gallen, lernte Annegret Wigger im Horizon-2020-Forschungsprojekt „Partispace. Spaces and Styles of Participation“ kennen, welches in acht europäischen Ländern durchgeführt wurde. Zusammen erforschten sie formale, non-formale und informelle Möglichkeiten der Beteiligung junger Menschen in Europa.

Soziale Arbeit ist politisch! 
Prof. Dr. Peter Sommerfeld, Institut Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, war zusammen mit Annegret Wigger langjähriger Co-Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Soziale Arbeit. Auf Initiative des Co-Präsidiums haben sie die Gesellschaft mit aufgebaut und verschiedenste politische Initiativen für die Professionalisierung und Verwissenschaftlichung Sozialer Arbeit auf den Weg gebracht.