Die Forschung im Bereich früher Kindheit hat auch in der Schweiz seit 10 Jahren deutlich zugenommen. Dies zeichnet sich vor allem durch rege Auftragsforschung zu punktuell politisch relevanten Themengebieten aus und findet im Kontext unterschiedlichster Disziplinen und Hochschulen/Institutionen statt. Eine Gruppe von Forschenden aus verschiedenen Disziplinen (Entwicklungspsychologie, Erziehungswissenschaft, Pädiatrie, Sozialpädagogik, etc.) hat in einem Workshop die Grundlagen für eine nachhaltige Vernetzung zwischen Forschenden im Bereich früher Kindheit in der Schweiz erarbeitet und die Gründung der «Swiss Society for Early Childhood Research» initiiert, welche im September 2018 erfolgen soll.
Unter den Gründungsmitgliedern ist Bettina Grubenmann von der FHS St.Gallen. Sie lehrt im Themenschwerpunkt Frühe Kindheit der FHS St.Gallen.
Wer Interesse an einer Mitgliedschaft bei Swiss Society Childhood Research hat, kann sich hier anmelden.
Zweck des Vereins
Das Ziel der «Swiss Society for Early Childhood Research» ist es, die Forschung im Themenbereich der frühen Kindheit in der Schweiz zu stärken. Sie ist ein Netzwerk, das sich aus Forschenden aus verschiedenen Disziplinen zusammensetzt und ist als Verein organisiert.
Der Verein fördert insbesondere:
– den akademischen Nachwuchs,
– die nationale und internationale Vernetzung,
– den Austausch und die Verbreitung von Informationen und Wissen,
– den Dialog zwischen den Disziplinen sowie
– den Dialog mit der Öffentlichkeit.
Zielsetzungen
Forschungslücken und -bedarfe schliessen
Die synergetischen Effekte eines wissenschaftlichen Netzwerkes ermöglichen ein präzises Identifizieren von Forschungslückenund ein Vermeiden von redundanten Forschungsanstrengungen, um ein umfassendes und fundiertes Verstehen
kleiner Kinder und deren Entwicklungs- und Lebensbedingungen anzustreben.
Konsolidierung interdisziplinärer Herangehensweisen
Eine zentrale Spezifik des Forschungsfeldes früher Kindheit ist die methodisch-methodologische Vielfalt und die erforderte Interdisziplinarität. Dies korrespondiert mit einer ganzheitlichen und systemischen Sicht auf die Kindheit. Die wissenschaftliche Gesellschaft soll den Methodendiskurs durch realisierte interdisziplinäre Projekte massgeblich weiterentwickeln.
Gesicherter und motivierter wissenschaftlicher Nachwuchs
Die kontinuierlichen Bestrebungen und Austauschformen der wissenschaftlichen Gesellschaft sollen die Basis für das nachhaltige Fördern des wissenschaftlichen Personals legen, unabhängig von den hochschulpolitischen Entwicklungen an Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten.
Höhere Sichtbarkeit und Wissenstransfer
Die Vernetzungstätigkeiten der wissenschaftlichen Gesellschaft sollen die öffentlich-gesellschaftspolitische Wahrnehmung des Themengebietes gegen aussen stärken und eine Konsolidierung und Weiterentwicklung der Forschungsvorhaben sowie der Identität der Forschenden gegen innen ermöglichen. Die wissenschaftliche Gesellschaft soll den Wissenstransfer durch den Dialog mit den Praxisfeldern fördern, um Forschungsbedarfe kontinuierlich zu eruieren und Erkenntnisse zu platzieren.
Anschluss an die internationale Forschung
Die nachhaltigen Aktivitäten der wissenschaftlichen Gesellschaft sollen die Basis für die Nutzbarmachung nationaler und internationaler Expertise bilden. Sie soll den Austausch in der internationalen Forschungsgemeinschaft stärken.
Nachhaltiges Funding
Die wissenschaftliche Gesellschaft schafft ein hohes Mass an Kontinuität, Visibilität und Evidenz. Diese stellen Voraussetzungen dar, um ein Funding zu ermöglichen, welches das Forschungsfeld finanziell nachhaltig absichert.
Mitglieder des Gründungskomitees Kaspar Burger (Psychologie): Universität Genf Moritz Daum (Entwicklungspsychologie): Universität Zürich Bettina Grubenmann (Sozialpädagogik/ Erziehungswissenschaft): Fachhochschule St. Gallen, Soziale Arbeit Oskar Jenni (Medizin, Entwicklungspädiatrie): Universitätskinderspital Zürich Andrea Lanfranchi (Psychologie, Sonderpädagogik): Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Patricia Lannen (klinische Psychologie/ Entwicklungspsychologie): Marie Meierhofer Institut, Zürich Sascha Neumann (Erziehungswissenschaften): Universität Luxemburg Alice Panzera-Biaggi (pedagogia e interculturalità):: Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana; Manno Sonja Perren (Psychologie/ empirische Bildungsforschung): Pädagogische Hochschule Thurgau und Universität Konstanz Paola Solcà, (sociologia/antropologia): Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana, Manno Annelyse Spack (Travail social): Haute école de travail social et de la santé, Lausanne Fabio Sticca (Entwicklungspsychologie): Marie Meierhofer Institut, Zürich Tim Tausendfreund (Sozialpädagogik/ Erziehungswissenschaft): Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft/Soziale Arbeit Corina Wustmann Seiler (Frühpädagogik/ Erziehungswissenschaft): Pädagogische Hochschule Zürich
Text: Zielsetzungen der Swiss Society for Early Childhood Research, 31.05.2018
Foto: FHS St.Gallen