Sorgende Gemeinschaften oder Caring Communities? Deutsch oder Englisch? Nur die Alten oder alle? Von oben oder von unten? Bedürfnisse oder Kosten? Ein Orchester mit Dirigentin oder Improvisatoren, die gemeinsam die Form entwickeln? „Caring Communities“ ist ein Begriff, der mit vielen Inhalten gefüllt werden kann – das kam an der 2. Tagung des Netzwerks Caring Communities vom 13. September 2019 deutlich zum Ausdruck.
Und offensichtlich liegt gerade darin seine besondere Stärke: rund 150 Personen aus sehr unterschiedlichen Kontexten vermochte er zu mobilisieren und zu angeregten Gesprächen zusammenzuführen. Im Workshop von Alexander Scheidegger, Stefan Knoth (Curadata) und Martin Müller wurden die im FHS-Projekt Who Cares entwickelten „Care Visions“ auf ihre Praxistauglichkeit überprüft. In welcher Form können sie kommunale und kantonale Strategieprozesse unterstützen und für Caring Communities sensibilisieren, so die Ausgangsfrage. Einige Antworten der Workhshop- Teilnehmenden:
– Care Visions fordern heraus, die dringende Diskussion über Werte zu führen.
– Care Vision helfen, verkrustete Denkmuster aufzuweichen und die Offenheit für Neues und die Wertschätzung für selbstorganisierte zivilgesellschaftliche Inititativen zu fördern.
– Care Visions können einen Bestandteil des Entwicklungsprozesses bilden, aber nicht eine spezifische lokale Vision ersetzen.
– Care Visions sind gut, weil sie Ordnung ins Chaos bringen und Zusammenhänge, aber auch Widersprüche visualisieren, z.B. zwischen Bedürfnissen und Kosten.
Das Netzwerk wird 2019/2020 Initiativen zum Aufbau sorgender Gemeinschaften fördern und in einem Jahr eine weitere Vernetzungstagung durchführen.
Text: Martin Müller
Foto: Alexander Scheidegger im Gespräch mit einem Tagungsteilnehmer im „Marktplatz“, pd