Andrea-Maja Burri hat keine oberflächlichen Vorurteile. Die medizinische Masseurin ist seit ihrem 3. Lebensjahr blind und begegnet ihren Kunden über andere Sinne. So heisst es auf ihrem Flyer.
Im Rahmen eines Medienseminar hat gestern an der Fachhochschule St.Gallen, Standort Rorschach, der vierte und letzte Teil der Gesprächsreihe „Megafon – Wir verschaffen leisen Themen Gehör“ stattgefunden. Andrea-Maja Burri, nebst medizinischer Masseurin auch Mitarbeiterin im Restaurant „Blinde Kuh“ in Zürich und Blindenschriftlehrerin beantwortet Fragen über ihren Alltag, ihre Möglichkeiten und ihre Grenzen.
Burris Forderungen und Wünsche hat sie zu Hause mit der Brailleschrift auf einen Papierstreifen gedruckt: Mehr Arbeitsplätze für Menschen mit einer Sehbehinderung, eine nachhaltige Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema und Zugang zu öffentlichen Medien.
Vor allem die Sensibilisierung und damit verbunden auch die Inklusion von Menschen mit Sehbehinderungen sind für Burri wichtig. Sie will keine abgesonderten Freizeitvereine sondern mit dem SAC Wanderungen unternehmen und zusammen mit Sehenden ihrem zweitem Hobby, dem Bauchtanz, nachgehen. Die Bewegungen ihrer Tanzlehrerin sieht Burri mit den Händen. Dieser ausgeprägte Tastsinn ist eine Stärke, die sie sowohl im Beruf, wie auch in ihren Hobbies gut nützen kann.
Text: Nora Amrein, Studentin an der FHS St.Gallen
Bild: Andrea-Maja Burri (rechts im Bild) im Gespräch mit Studierenden