«Mit einem Workshop ist es nicht getan» – Zusammenleben fördern in Gemeinden des Kanton St. Gallens

Was ist dir im Hinblick auf ein «gelungenes» Miteinander wichtig? Im Rahmen des kantonalen Förderangebots «Zusammenleben und Gemeinwesenarbeit» werden gegenwärtig und zukünftig in unterschiedlichsten Gemeinden des Kanton St. Gallens diverse Projekte initiiert und durch Mitarbeitende des Instituts für Soziale Arbeit und Räume IFSAR und des Instituts für Soziale Arbeit im Lebensverlauf ISAL begleitet. Die externe Prozessbegleitung «Zusammenleben & GWA», kurz PB ZUG, unterstützt und begleitet die lokalen Akteure in Prozessen und Projekten von der Idee über die Entwicklung hin zur Umsetzung sowie den Kanton bei der Steuerung, Koordination und Weiterentwicklung des Förderkonzepts. Ziel der Förderung ist es, dass Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sich begegnen und sich gemeinsam für das Zusammenleben und die Teilhabe der Zugewanderten am öffentlichen Leben engagieren.

In Rorschach – bekannt für seinen hohen Ausländer:innenanteil – engagiert sich bereits seit einigen Jahren die Fachstelle Gesellschaft (früher Quartierkoordination, Projet urbains) für die Bedürfnisse der Einwohner:innen und bildet die Schnittstelle zwischen der Bevölkerung und der Verwaltung. Leitende Fragen innerhalb des Förderprojektes in Rorschach waren: Was sind Sonnen- und Schattenseiten im Hinblick auf das Zusammenleben in Rorschach? Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung/Politik, Fachorganisationen und der Zivilgesellschaft weiter gefördert werden? Was kann jede und jeder einzelne zur Förderung des Zusammenlebens beitragen und wie kann die Fachstelle Gesellschaft dabei unterstützen.

Vorbereitend auf den öffentlichen Anlass am 27. April 2024 wurde ein Vorbereitungsworkshop mit Vertreter:innen diverser Anspruchsgruppen durchgeführt, um bereits erste Impulse für relevante Themen und Anliegen zu erhalten. Anschliessend wurde ein öffentlicher Workshop für alle Interessierten der Stadt Rorschach angeboten. Mit rund 100 Teilnehmenden konnte dieser Workshop als Erfolg verbucht werden. Herausgekommen ist, dass bereits vielfältige Veranstaltungen, Vereine und Angebote bestehen sowie eine Bereitschaft vorhanden ist, etwas für ein gelingendes multikulturelles Zusammenleben zu tun. Jedoch gibt es auch Verbesserungspotenziale im Rahmen von Vernetzung, fehlenden Begegnungen (Stichwort Bubbles) und Inklusion sowohl von Menschen mit einer Beeinträchtigung als auch von Menschen mit Migrationsgeschichte. Entstanden sind bereits erste Ideen, die weiterverfolgt werden können.

Da es mit einem einzelnen Workshop nicht getan ist, wurde ein Aufbruch-Workshop angeboten, in dem Ideen von engagierten Einwohner:innen konkretisiert werden konnten. Ideen, die nun von Arbeitsgruppen übernommen wurden, sind: Erzählen – Zuhören – persönliche Geschichten, Menschen vernetzen, Kochen mit Kindern, Rorschach Open-Air Film Festival, Wissen und Kulturen austauschen sowie multikulturelle Stadtrundgänge. Sofort umgesetzt und eingeführt wird ein Deutschtreff in den Räumlichkeiten der Fachstelle Gesellschaft. Auf das, was in Zukunft noch weiter verwirklicht wird, dürfen wir gespannt sein! Unterstützt wird das laufende Projekt von den beiden Mitarbeitenden des IFSAR Dani Fels und Daniela Epple sowie von Maren Schreier vom ISAL.