Wie ist es, als Rollstuhlfahrerin oder Rollstuhlfahrer auf Hürden im öffentlichen Raum zu stossen? Wie können etwa Stufen überwunden werden? Und warum ist Rampe nicht gleich Rampe?
Diesen und weiteren Fragen sind Studierende des Studiengangs Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung der OST – Ostschweizer Fachhochschule im Rahmen des Moduls «Planungsgrundlagen» am 23. Mai 2022 nachgegangen. Das Modul wird geleitet von Nicola Hilti und Raimund Kemper vom IFSAR Institut für Soziale Arbeit und Räume; den Nachmittag zum Thema «Inklusive Stadtentwicklung» hat Gastdozentin Stephanie Weiss von der Hochschule Luzern gestaltet.
Die Auseinandersetzung mit inklusiver Stadtentwicklung erfolgte nicht nur theoretisch, sondern ganz alltagspraktisch – dank des Besuchs von Ruedi Weiler und Ronny Häberli, beide sind auf den Rollstuhl angewiesen. Sie engagieren sich im Rahmen des Sensibilisierungsprogramms «Mal seh’n» von Procap Schweiz, Ruedi Walter als Moderator, Ronny Häberli als Programmleiter.
Die Gäste nahmen sich rund zwei Stunden Zeit, um erfahr- und erlebbar zu machen, was es bedeutet, mit dem Rollstuhl unterwegs zu sein, sei es beim Reisen, beim Einkaufen oder beim Wohnen. Die Studierenden durften das Rollstuhlfahren ausprobieren und hatten dabei verschiedene bauliche Hürden auf dem Campus Rapperswil zu überwinden. Im Anschluss erzählte Ruedi Weiler eindrücklich aus seinem Leben mit Handicap und ging auf die zahlreichen Fragen der Studierenden ein. Dabei wurde unter anderem deutlich: Rollstuhlfahrer:in ist nicht gleich Rollstuhlfahrer:in, Rampen sind mit dem Rollstuhl ganz unterschiedlich gut überwindbar und das Rollstuhlfahren ist für Ungeübte richtig schwierig.