Kommunale Altersplanung: komplex, aber lohnend

Fachsymposium im Rahmen der Consozial in Nürnberg, 12. November 2009

Im Fachsymposium zum Thema „Kommunale Altersplanung“ – also im IFSA-Schwerpunkt Generationen – zeigten drei Referenten und eine Referentin aus, wie Komplex diese Herausforderung für Gemeinden und Städte geworden ist, weil sie vielfältigste Bezüge zu demographischen, sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Faktoren zu berücksichtigen hat. Allgemeingültige Rezepte gibt es nicht, weil immer wieder lokale Besonderheiten auftreten und Entwicklungen an unterschiedlichen Orten durchaus mit bedeutenden Zeitverschiebungen vor sich gehen können. Sehr wohl aber können handlungsleitende Prinzipien formuliert werden. Dazu gehört wiederum die breite Beteiligung unterschiedlichster Akteure und vor allem der Adressatinnen und Adressaten selbst.

Planung, so wurde auch hier betont, kann kein abgeschlossener Prozess mehr sein, sondern ist als dauernde Führungsaufgabe anzusehen. Besonders wichtig ist der Aufbau einer Informations- und Dokumentationsplattform in der Gemeinde, auf der alle erhältlichen Daten zusammenfliessen. Sie bilden die Grundlage für eine beständige Beobachtung der Entwicklungen und damit für die Planung.

Allerdings gibt es bei aller Komplexität auch eine motivierende Seite, dann nämlich wenn – aufgrund der demographischen Alterung – drohende Versorgungslücken als Handlungsspielräume verstanden werden. Versorgungslücken gebe es gar nicht, so die überraschende Aussage. Sie würden immer irgendwie gedeckt. Die Frage sei dabei allerdings, zu welchem Preis und wer diesen Preis bezahle. Eine gute Nachricht hatte schliesslich die Leiterin der Fachstelle Senioren der Stadt Flensburg zu überbringen: In Flensburg sei nachgerechnet worden, dass die vor einigen Jahren begonnene sorgfältige Planung bereits Einsparungen von mehreren Hunderttausend Euro gebracht habe.