Kein Megatrend ohne Gegentrend

Wie kann Kinder- und Jugendarbeit auf Digitalisierung reagieren?

Das Netzwerk Kinder- und Jugendarbeit des Kantons St.Gallen NEKJA lud am 19. Januar 2018 zur diesjährigen Forumsveranstaltung. Vertreten waren über hundert Personen aus der offenen, kommunalen, verbandlichen und kirchlichen Jugendarbeit.

Die Inputs der Referentinnen und Referenten wie auch die unterschiedlichen Gelegenheiten zu Diskussion und Austausch habe ich als inspirierend und anregend empfunden, so beispielsweise:

„Entscheiden können ist wichtiger als Inhalte kennen“, als eine zentrale Botschaft aus dem Inputreferat von Jakub Samochowiec. Wenn die Entscheidungskompetenz angesichts der vielfältig vorhandenen Möglichkeiten zentral wird, so haben wir anschliessend in der Tischrunde diskutiert, welche Wege kennt die Jugendarbeit, sich auch mit der Frage zu beschäftigen, wie Entscheidungen getroffen werden – basieren sie auf dem „Bauchgefühl“? Oder gibt es stichhaltige oder objektive Beweggründe? Halten wir uns an gemeinsame Normen und Werte?

„Megatrends rufen immer auch Gegentrends hervor“ als weiterer Diskussionspunkt rund um die Praxis der Kinder- und Jugendarbeit: Ist es ihre Aufgabe, Trends oder auch Gegentrends aufzugreifen? Und bedeutet das, die Beschäftigung mit den Interessen der Kinder und Jugendlichen, das Experimentieren mit Selbst- und Fremdbildern oder das Interesse an digitaler Verarbeitung von bspw. Bildern oder Musik zu fördern oder umgekehrt analoge Räume und Zeitfenster zu schaffen, in denen die Beschäftigung mit dem Smartphone zugunsten anderer Ideen und Aufgaben vermieden wird?

Antworten auf diese Fragen sind nicht richtig oder falsch, nicht allgemein- oder langfristig gültig. Aber sie können durch konkrete Bezüge in der Praxis der Kinder- und Jugendarbeit und durch Gelegenheiten wie das Forum gemeinsam weiter diskutiert und verhandelt werden.

Weitere Informationen zum NEKJA Forum 2018 können unter diesem Link abgerufen werden.

Text: Johanna Brandstetter