Was ist Intersektionalität und wofür lässt sich das Konzept nutzen? Diesen Fragen gehen Kerstin Bronner und Stefan Paulus in ihrem neuen Lehrbuch «Intersektionalität: Geschichte, Theorie und Praxis» nach. Die Dozierenden aus dem Fachbereich Soziale Arbeit bieten damit eine fundierte, verständliche Einführung in das Thema – nicht nur für Studierende, sondern auch für die Praxis. Das Buch zeigt auf, wie sich das Konzept entwickelt hat, wie man damit soziale Ungleichheit analysieren und bearbeiten kann und welche Chancen und Herausforderungen der intersektionale Ansatz bietet.
Fragen von Ungleichheit und der Umgang mit Differenzen haben in der Sozialen Arbeit und in den Erziehungswissenschaften eine lange Tradition, auch wenn früher andere Begriffe und Konzepte als Intersektionalität verwendet wurden, schreibt Nadia Baghdadi, Dozentin im Fachbereich Soziale Arbeit der FHS St.Gallen, im Vorwort der Publikation. Die Idee zum Lehrbuch sei entstanden, weil die Autor_innen zu wenig geeignete Texte zum Thema soziale Ungleichheit und Intersektionalität für die Lehrveranstaltungen im Bachelor- und Master-Studium fanden. Bisherige Publikationen legen den Schwerpunkt eher auf forschungsmethodische Aspekte oder auf die Diskurse innerhalb der Intersektionalitätsdebatte. Kerstin Bronner und Stefan Paulus haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, diese Lücke zu schliessen und ein Lehrbuch zu gestalten, in welchem die Entwicklungen, Begriffe und wesentlichen Aspekte des Diskurses zur Intersektionalität im Vordergrund stehen.
Zahlreiche Praxisbezüge im zweiten Teil veranschaulichen die Ausführungen. Das Lehrbuch richtet sich in erster Linie an Studierende der Sozialen Arbeit und der Erziehungswissenschaften, soll aber auch Praktikerinnen und Praktikern einen fundierten Einstieg ins Thema ermöglichen. Das Buch zeigt verständlich, wie das Konzept der Intersektionalität für die pädagogische und sozialarbeiterische Praxis nutzbar gemacht werden kann.