Interdisziplinäre und internationale Generationenforschung

Wo fängt das Alter an? Handelt es sich bei den subjektiven Konstruktionen der Älterwerdenden nicht eher um „Zonen des Übergangs“ als um starre Altersgrenzen? Dieser Fragestellung will ein grosses Forschungsprojekt der FHS St. Gallen sowie der Universität Jena (D) die nächsten drei Jahre nachgehen. Im Projekt kooperiert der IFSA-Mitarbeiter Ulrich Otto mit den KollegInnen jener Universität, an der er bis vor knapp einem Jahr selbst Professor war. Es sind ausgesprochen renommierte FachkollegInnen, die durch sehr einschlägige auch internationale Publikationen ausgewiesen sind: Prof. Dr. Stephan Lessenich und Dr. Silke van Dyk (Soziologie), Prof. Dr. Bernhard Strauss und Dr. Karena Leppert (psychosoziale Medizin) sowie Prof. Dr. Klaus Rothermund (Allg. Psychologie).

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Finanzier ist die deutsche Volkswagenstiftung. Sie hatte in 2007 ein Schwerpunktprogramm „Individuelle und gesellschaftliche Perspektiven des Alters“ ausgeschrieben. Auf die Ausschreibung hatten sich fast 100 interdisziplinäre hochkarätig besetzte ForscherInnengruppen beworben, nur rund jede 8. erhielt eine Bewilligung, das St.Galler-Jenaer Projekt gehört dabei zu den umfangreichsten. Insofern wird es – nicht zuletzt auch angesichts der hohen Zahl der am Ausschreibungsverfahren beteiligten WissenschaftlerInnen, die sich selbst Hoffnungen auf einen Zuschlag gemacht haben – zumindest in der deutschsprachigen Gerontologieszene in D+CH+AU grosse Beachtung finden. Dass in einem solchen Projekt, an dem die grossen gerontologischen Disziplinen Psychologie, (psychosoziale) Medizin und Soziologie beteiligt sind, überhaupt einmal SozialpädagogInnen vorkommen, ist ein ausgesprochen seltener Fall.

Inhaltlich passt das explizit generationsbezogene Projekt ganz hervorragend zum FHS-Generationenschwerpunkt (etwa mit starken Bezügen zum Altersdiskriminierungsprojekt und zu gleich mehreren Netzwerkforschungen) sowie zur immer stärkeren interdisziplinären und internationalen Profilierung der FHS. Empirisch stehen drei Altersgenerationen im Mittelpunkt – von den Babyboomern über die Mittelalten bis hin zu den Hochaltrigen – jeweils in 10-Jahres-Kohorten. ProjektmitarbeiterInnen seitens der FHS St. Gallen bzw. des IFSA sind Evelyn Hochheim und Benjamin Moser.

Projekthomepage an der FSU Jena (D)