Gut Altern in Urdorf: Wie ein gemeinsames Altersleitbild entsteht

In Urdorf wird die Zukunft aktiv gestaltet: Mit einem breit abgestützten, partizipativen Prozess entwickelt die Gemeinde, mit Prozessbegleitung durch das IFSAR-Projektteam, ein neues Altersleitbild – massgeschneidert auf die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung. Durch die Einbindung von Akteuren aus dem Sozial- und Gesundheitswesen sowie zahlreicher engagierter Einwohnerinnen und Einwohner wird der Grundstein für ein realisierbares, gemeinsames Altersleitbild gelegt.

Besonders beeindruckend war die Resonanz: Über 360 Anmeldungen von Personen der Zielgruppe 60+ übertrafen alle Erwartungen und zeigten das grosse Interesse und die Bereitschaft zur Mitgestaltung. Um möglichst viele Interessierte einzubinden, wurde der ursprünglich geplante Mitwirkungsanlass in vier Veranstaltungen aufgeteilt. Mit grossem Engagement und Herzblut organisierten die Mitarbeiterinnen der Fachstelle Gesundheit und Alter diese Anlässe – zur grossen Zufriedenheit der Teilnehmenden. Besonders bemerkenswert: Die älteste Teilnehmerin war stolze 96 Jahre alt und lebt noch zu Hause.

Einblick und erste Schritte
Nach einer Einführung durch den Gemeinderat und Vorstand des Ressorts Gesundheit und Soziales wurden die Anwesenden in das Projekt eingeführt. Eine persönliche Vorstellungsrunde war bei der grossen Teilnehmerzahl nicht möglich, doch mittels Handzeichen konnten Eindrücke gesammelt werden: Viele Teilnehmende bezeichneten sich in Bezug auf den Anlass als neugierig, freudig und aufgestellt – und viele wohnen schon seit weit über 25 Jahren in Urdorf. Dies spiegelte den starken Bezug der Menschen zu ihrer Gemeinde und ihr Engagement für ein gutes Altern wider.

Im Fokus der Veranstaltungen standen die Anliegen und Bedürfnisse der Teilnehmenden. In moderierten Kleingruppen wurden in zwei Gesprächsrunden Aspekte gesammelt, die aus Sicht der älteren Bevölkerung gut funktionieren, und solche, die verbesserungswürdig sind. Dabei entstanden bereits konkrete Vorschläge und Ideen, die im Anschluss an einem Ideen-Marktplatz festgehalten wurden. Die Veranstaltungen waren so angelegt, dass Teilnehmende sich direkt melden konnten, um die Ideen in Interessensgruppen weiterzuentwickeln. Viele Teilnehmende hängten ihr Namensschild zu den Ideen auf dem Marktplatz, um so ihr Interesse zur Mitwirkung zu signalisieren.

Kreative Atmosphäre und vielfältige Ergebnisse
Die Ergebnisse dieser produktiven Diskussionsrunden wurden von den Tischmoderatorinnen und Tischmoderatoren im Plenum vorgestellt und an den Wänden des Saals thematisch sortiert. Am Ende der Veranstaltungen waren die Wände bunt geschmückt mit farbigen Post-Its, auf denen die vielfältigen Anliegen und Visionen der Teilnehmenden festgehalten waren. Sie zeigten eindrucksvoll, was die ältere Bevölkerung in Urdorf für ein gutes Altern braucht und wo sie sich diesbezüglich beteiligen wollen. Nach drei Stunden intensiver Arbeit wurde der Anlass mit einem grosszügigen Apéro abgerundet. Dieser bot Gelegenheit, Gespräche zu vertiefen, neue Kontakte zu knüpfen oder alte Bekannte zu treffen. Gleichzeitig konnten Interessierte mit dem Verantwortlichen des Ressorts Gesundheit und Soziales sowie der Fachstelle Gesundheit und Alter ins Gespräch kommen.

Weitere Mitwirkungsmöglichkeiten für die Bevölkerung 60+
Für diejenigen, die nicht an den Anlässen teilnehmen konnten, gibt es weitere Möglichkeiten sich einzubringen. Besonders hervorzuheben ist die aufsuchende Befragung durch Studierende im Rahmen eines Praxisprojekts. An gut frequentierten Orten sollen weitere Personen befragt werden. Zudem wird eine Online-Befragung angeboten, die insbesondere internetaffine Personen anspricht.

Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft
Die Mitwirkungsanlässe haben eindrücklich gezeigt, wie wichtig und wertvoll der Dialog mit der Bevölkerung ist. Die hohe Beteiligung, die kreativen Ideen und das grosse Engagement legen den Grundstein für ein Altersleitbild, das sich an den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung orientiert. Gemeinsam wird Urdorf so zu einem Ort, an dem ein gutes Altern für alle möglich ist.