Im Rahmen des von der VW-Stiftung im begutachteten Verfahren geförderten interdisziplinären Projektes „Zonen des Übergangs. Dimensionen und Deutungsmuster des Alterns bei jungen, älteren und alten Menschen“ wird eine Befragung von jungen, älteren und alten Menschen durchgeführt. Damit wird das Ziel verfolgt, gängige Vorstellungen und Grenzziehung des „dritten“ und „vierten“ Lebensalters mit empirisch vorfindbaren, subjektiven Wahrnehmungen und Deutungen von Altersübergängen zu kontrastieren. Im Projekt kooperiert Ulrich Otto mit ausgewiesenen KollegInnen der Universität Jena (D).
Neben der Auswertung der eigens erhobenen Daten sollen zusätzlich Sekundärauswertungen von Datensätzen aus national und international bedeutenden Studien durchgeführt werden. Dies ermöglicht einerseits die Ergebnisse im Kontext bestehender empirischer Datenquellen einzuordnen und zu diskutieren. Andererseits können (punktuell) vertiefende Auswertungen zu einer Schärfung der empirischen Antworten auf die Fragestellung beitragen. Ein entsprechendes Vorgehen wurde von der VW-Stiftung empfohlen.
Die interdisziplinäre Forschergruppe aus Jena und St. Gallen beauftragte nun Benjamin Moser (Foto o.) hierzu mit einer Expertise.
Zum St. Galler Teilprojekt gehört zudem die wiss. Mitarbeiterin Evelyn Hochheim (Foto u.). Sie hat ein 50%-Pensum im VW-Projekt und ihr Dissertationsthema „Soziale Unterstützung aus modern-pluralen Netzwerkbeziehungen im Alter. Geben und Nehmen in den Netzwerken älterer kinderloser Singles“ passt hervorragend ins Themenspektrum des Kompetenzzentrums Generationen.
Benjamin Moser wird zunächst eine Expertise durchführen, mit dem Ziel einer systematischen Analyse bestehender Datensätze im Hinblick auf die Verwertbarkeit für das Forschungsprojekt. Im Fokus steht hier die forschungsleitende Frage, wie sich Altersübergange in den Erfahrungsdimensionen (a) Erwerbsarbeit, (b) Gesundheit, (c) Soziale Netzwerke, (d) Reproduktion, (e) Engagement, (f) Freizeit, (g) Körper und (h) Wohnen manifestieren.
Dabei werden folgende Datensätze berücksichtigt:
Datensätze internationaler Studien:
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Old Age and Autonomy: The Role of Service Systems and Intergenerational Family Solidarity (OASIS)
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The Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE)
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European Social Survey (ESS)
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Das Europäische Haushaltspanel (ECHP)
Datensätze nationaler deutscher Studien:
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Alterssurvey (AS)
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Familiensurvey
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Wohlfahrtssurvey.
Neben der Analyse der Auswertungspotenziale für das Forschungsprojekt „Zonen des Übergangs“ beinhaltet die erste Phase die Klärung der Datenzugänge, Ermittlung der empirischen Modell, Berechnung der Fallzahlen für die untersuchten Kohorten und die Recherche bisher veröffentlichter Ergebnisse und geplanter Publikationen. Auf der Grundlage von Benjamin Mosers Auswertungen werden voraussichtlich in einer zweiten Phase vertiefende Analysen der ausgewählten Sekundärdaten durchgeführt.
Moser ist Mitarbeiter im Kompetenzzentrum Generationen (CCG). Durch die Systematisierung und Diskussion der empirischen Zugänge im Kontext der grossen und renommierten internationalen Studien zu Fragen von Altersübergängen stellt die Expertise zugleich für das CCG wichtige Erkenntnisse zur Verfügung, die für künftige interdisziplinäre Forschungsprojekte genutzt werden sollen.