FHSG beim SGG-SSG-Kongress

„Einsamkeit – Zweisamkeit. Lust oder Frust“ – so war der Kongress 09 der schweizerischen gerontologischen Fachgesellschaft SGG-SSG überschrieben. Mit dieser Themenstellung gelang dem Kongress in Fribourg fast ein Spagat: ein sehr zentrales und breit anschlussfähiges Thema so zu formulieren, dass es dennoch „erkennbar“ bleibt, dass es klar und konturiert bleibt, dass innerhalb von zwei Tagen in der Tat eine Verdichtung des Wissens erfolgen konnte. Der Ausgangspunkt: Immer mehr Menschen sind im Alter allein. Zugleich wächst die Zahl alter Paare, und es entstehen sogar neue Beziehungen. Bei denen, die zusammenbleiben, kann es zu durchschnittlich sehr sehr langen Beziehungsdauern. Dies alles will gestaltet sein. Hierbei kann möglicherweise auch unterstützt werden. Es sind Themen, die in der Altersarbeit alle angehen. Mit Niklaus Brantschen (Lassalle-Institut), Hans-Werner Wahl (Uni Heidelberg), Panteleimon Giannakopoulos (Uni Genf), Christoph Hürny (St. Gallen) u.a. haben namhafte Persönlichkeiten referiert.

Auf der hochkarätig bestückten Poster-Session war das Kompetenzzentrum Generationen (CCG) der FHS St. Gallen allein mit drei aktuellen Beiträgen vertreten. Alle drei FHSG-Poster haben eng mit dem Kongressthema zu tun:

  • Beim F+E-Projekt „InnoWo – Zuhause wohnen bleiben bis zuletzt“ geht es um Altern und Sterben in Verbundenheit. Zuhause. Wann immer dies geht. Eingebunden ins soziale Netzt – wo immer dies möglich ist. Und verbunden mit professionellen BegleiterInnen, die besonders die Beziehungsgestaltung mit den alten Menschen im Auge haben – auf der Basis derer Wünsche. Und in genauem Wissen um deren Biografien.
  • Beim F+E-Projekt-Konzept „Launch-Center für gemeinschaftliche Wohnformen“ geht es darum, gemeinschaftliche Wohnformen systematisch zu ermutigen und zu begleiten. In neuen Balancen zwischen autonomer eigener Wohnung und geteiltem Haus mit Gemeinschaftsflächen, in der Aushandlung des Für-Sich- bzw. Allein-Seins und gemeinschaftlicher Erfahrungen und Aktivitäten, ggf. in neuen Formen von Beziehung jenseits der Zweier- und Familienbeziehungen – vielleicht in Varianten von Wahlverwandtschaften?
  • Im grundlagenorientierten Forschungsprojekt „Zonen des Übergangs“ spielen Beziehungen, soziale Netzwerke, sowie Gesellungs- und Unterstützungsformen ebenfalls eine ganz zentrale Rolle. Sie sind einer der wichtigsten Bereiche, in denen Altersselbstbilder entstehen, angesichts derer von älterwerdenden Menschen Übergänge bewältigt und gestaltet werden müssen. Neben 7 weiteren Bereichen stehen sie deshalb im Mittelpunkt des gemeinsamen binationalen Projekts zusammen mit interdisziplinären Partnern der Universität Jena.

Übersicht über die eingereichten Poster beim SGG-SSG-Kongress (incl. pdfs)