Mehr Lebensqualität im Alter – welche thematischen Schwerpunkte sollen hier in angewandter Forschung und Entwicklung (aF+E) durch die Forschungsförderung gesetzt werden? Eine aktuelle Pressemitteilung des deutschen Forschungsministeriums (BMBF) lüftet nun den Schleier:
Nur 22 Projekte konnten sich bei über 80 Bewerbungen in einem strengen Begutachtungsverfahren behaupten – die FHS St. Gallen (Kompetenzzentrum Generationen, CCG) ist zusammen mit der Hochschule Mannheim und weiteren ausgewiesenen Partnern mit dem Projekt InnoWo dabei.
Dass sie sich über die mit dem 6. Rang weit vorn liegende Platzierung freuen, können die Antragsteller – Prof. Dr. Ulrich Otto von der FHSG (ab Sept. 2014 Leiter Careum Forschung, Zürich) und Prof’in. Dr. Astrid Hedtke-Becker von der HS Mannheim (Foto l.) sowie die Forschungsmitarbeiterinnen Dr. Gabriele Stumpp (r.) und Rosemarie Hoevels (2.v.l.) – nicht ganz verhehlen.
Das BMBF in der Pressemitteilung vom 09.04.09: Praxisnahe Konzepte für eine bessere Betreuung, Beratung und Pflege älterer Menschen steht im Fokus einer neuen Förderlinie des BMBF, die speziell auf die Forschung an Fachhochschulen ausgerichtet ist. Die besondere Praxisnähe von Fachhochschulen und die enge Zusammenarbeit mit den beteiligten sozialen Dienstleistern und Kommunen innerhalb der Projekte kennzeichnen den innovativen Ansatz dieser Fördermöglichkeit innerhalb des Programms „Forschung an Fachhochschulen“. Das BMBF hat nun die ersten 22 Projekte an Fachhochschulen mit einem Fördervolumen von 5,1 Millionen Euro aus der Pilot-Ausschreibung „Soziale Innovationen für die Lebensqualität im Alter“ (SILQUA) bewilligt.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan sagte dazu am Donnerstag: „Hier wird ein zukunftsweisender Ansatz an der Schnittstelle zwischen Altersforschung und sozialer Dienstleistung entwickelt. Die Zusammenarbeit der Fachhochschulen mit einer Vielzahl von eng eingebundenen Partnern aus dem sozialen Dienstleistungsbereich, mit Fachverbänden, Selbsthilfeorganisationen und den Kommunen ermöglicht einen raschen Transfer der Forschungsergebnisse zum demografischen Wandel in die Praxis und in die Ausbildung an Fachhochschulen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen immer älter werden. Wir wollen mit unserer Forschung dazu beitragen, Menschen auch im Alter eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen.“
Die Projekte sind in vier Themengruppen eingeteilt: „Leben und Wohnen im Alter“, „Gesundheit und Pflege“, „Angehörige und Ehrenamt“ sowie „Versorgung und Angebote in Region und Kommune“. Unter diesen Gesichtspunkten werden vielfältige Problemstellungen aufgegriffen, die bei der Betreuung, Beratung und Versorgung älterer Menschen eine Rolle spielen.
Aus den 22 Projekten 2 Beispiele…: Im Fokus des Vorhabens der Katholischen FHS Nordrhein-Westfalen stehen beispielsweise ältere Menschen mit früh erworbener geistiger oder körperlicher Behinderung. Welche innovativen Wohnformen für diese Menschen im Alter sinnvoll sind, und wie diese Menschen in ihrem Alltag am besten unterstützt werden können, soll in dem Projekt wissenschaftlich fundiert erarbeitet und den verantwortlichen Einrichtungen als Bausteinsystem an die Hand gegeben werden. Die Kooperation mit dem Projektpartner, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, soll dazu beitragen, dass die Ergebnisse passgenau und tragfähig entwickelt und umgesetzt werden.
Ein Forschungsteam der FHS Kiel befasst sich mit dem Thema „Frühdemenz“ und der Lebenswelt von Demenzerkrankten im Frühstadium. Auf der Grundlage von Befragungen von Betroffenen und Angehörigen und den damit gewonnenen Aussagen über deren Lebenssituation und Erwartungen sollen für diesen Personenkreis frühzeitig notwendige Unterstützungsangebote entwickelt werden. Eingebunden in das Forschungsprojekt sind zahlreiche regionale Partner wie etwa die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein und Abteilungen des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.
- … und ein 3. Bsp: Genaueres zum FHSG-Projekt InnoWo – Facts, Figures and Cooperations (SOFIS-Angaben)
- Projekt InnoWo unter dem Aspekt „Partizipation im kontextuierten Wohnen„
- Porträts auswählter Silqua-Projekte – Broschüre des BMBF (pdf)
- Kurzdarstellung FHS-Projekt InnoWo (2 Seiten)
- zwei Aufsätze zu InnoWo-Ergebnissen in Pohlmann (Hg.). (2012)
- Poster_InnoWo
- BMBF-homepage zu SilquaI
- Weiteres Silqua F+E-Projekt der FHSG „Koproduktivität im welfare mix der Alten- und Familienhilfe“ (2011-14)
- the german R&D-Programme „Social Innovations for Quality of Life in Old Age“ (Silqua)