Das Verhältnis von Sozialpädagogik und Altersthemen…

…ist in vieler Hinsicht unklar. Dies gilt – bei allen Unterschieden – im gesamten deutschsprachigen Raum.

  • Wie steht es mit der Sozialpädagogik im Konzert der Altersthematisierungen: Tatsächlich wird in weiten Teilen der wissenschaftlichen sozialen Gerontologie der Beitrag der Disziplin Sozialer Arbeit respektive Sozialpädagogik tendenziell übersehen oder deutlich unterschätzt. Selbst in explizit interdisziplinären Foren und Diskursen der Gerontologie ist sie oft nicht dabei.
  • Und wie steht es mit Alternsthemen im Konzert sozialpädagogischer Diskurse? Im Selbstverständnis der Profession und der praktischen Sozialen Arbeit scheint die Soziale Altenarbeit noch immer randständig. Weder die Orientierungen an Übergängen, noch an Biografie und Lebenslauf oder kritischen Lebensereignissen und dem Belastungs-Bewältigungs-Paradigma hat zu einer weitergehenden Orientierung am gesamten Lebenslauf unter Einschluss des hohen und höheren Alters geführt.

Diese Situation ist unbefriedigend. Sie wird der demografischen Herausforderung nicht gerecht, sie „verschenkt“ theoretische, empirische und konzeptions-, handlungs- und methodenorientierte Wissens- und Lernmöglichkeiten – in Richtung Alternswissenschaften (und angewandter Gerontologie) und in Richtung Soziale Arbeit. Vor diesem Hintergrund ist es sehr erfreulich, dass in jüngster Zeit einige einschlägige Bände im weiteren Kontext der Sozialen Altenarbeit erschienen sind.

Ganz aktuell ist ein fast 600-seitiger Herausgeberband aus Österreich von Gerald Knapp und Helmut Spitzer:

Knapp-Spitzer_2010_Flyer

Der Band verknüpft eine sozialpädagogische Perspektive mit einer gesellschaftspolitisch-emanzipatorischen Sichtweise. Neben seinen speziell auf die österreichische Situation bezogenen Facetten bietet er eine Fülle von wichtigen Bezügen – in der ganzen Bandbreite von Theorie über Empirie bis zu angewandten Fragestellungen – für die Fachdiskussion nicht zuletzt auch in der Schweiz.

Knapp-Spitzer_2010_Klappentext

Die FHS St. Gallen und ihr Kompetenzzentrum Generationen (CCG) sind mit einem Beitrag von dessen Leiter vertreten. Sein Thema:

Kirsten Aner und  Ute Karl haben 2008 den Band „Ältere und alte Menschen“ herausgegeben:

Dieselben Herausgeberinnen haben das fast druckfrische und rund 550-seitige „Handbuch Soziale Arbeit und Alter“ vorgelegt