Case Management: Die erste Testphase läuft

Nach einjähriger intensiver Entwicklungsarbeit zusammen mit über 60 Fachstellen in vier Pilotregionen läuft seit Januar der erste Praxistest. Bereits wurden in drei regionalen Veranstaltungen zwischen dem 12. und 25. Januar 2011 fast 200 Fachpersonen aus den Bereichen Sozialarbeit, Schule, Gesundheitswesen und Justiz das neue Verfahren und die zugehörigen Arbeitsinstrumente vorgestellt.

Das Projekt Case Management in der Sozialberatung im Kanton St.Gallen soll die organisationsübergreifende Zusammenarbeit verschiedener Beratungsstellen in komplexen Fällen optimieren. Im Vordergrund stehen Transparenz für alle Beteiligten, aufeinander abgestimmte Interventionen, Ressourcenoptimierung durch Vermeidung von Doppelspurigkeiten und vor allem die Stärkung von Eigenverantwortung auf Seite der Klientinnen und Klienten.

Einer der beteiligten Stellen wird jeweils – aufgrund eines kriteriengeleiteten Aushandlungsprozesses – die „Fallregie“ übertragen. Sie ist verantwortlich für die aktive Koordination. In der Case Management-Prozessbeschreibung sind ihre Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen geregelt. Gemeinsam von den Fachpersonen und der Klientschaft ausgehandelte Zielsetzungen und Massnahmen werden schriftlich und verbindlich festgehalten. Die einzelnen Teilleistungen werden von jeweils der Stelle im System erbracht, die am meisten über die entsprechenden Kompetenzen verfügt.

Das Projekt wird vom Institut für Soziale Arbeit IFSA, der FHS St.Gallen, im Auftrag des Kantons St.Gallen (Departement des Innern) und der Vereinigung der St.Galler Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten geleitet.

Die vier beteiligten Pilotregionen sind:

1. St.Gallen und Gossau
2. Au, Balgach, Berneck, Diepoldsau, Widnau
3. Wittenbach, Muolen, Häggenschwil, Berg
4. Wil, Bronschhofen und Kirchberg