Balanceakt der Lebensbereiche

Leistungskultur, Globalisierung, Digitalisierung, Individualisierung… Schaffen wir es trotz dieser Erscheinungen, die verschiedenen Bereiche unseres Lebens miteinander zu vereinbaren? Oder schaffen wir es gerade deswegen?

Ob Work-Life-Balance-Yoga, Life-Domain-Balance-Checkliste für Unternehmen oder Verbesserung der Work-Life-Balance als Burnout-Prävention: Das Spannungsfeld Berufs- und Privatleben ist in aller Munde. Die Aktualität des Themas erlaubt es uns, aus einer breiten Palette neuer Angebote zu schöpfen, die uns dabei helfen sollen ein ausgeglichenes Leben zu führen.
Im Zentrum steht dabei die Frage, wie wir die vielen verschiedenen Bereiche, die unser Leben ausfüllen miteinander vereinbaren können.
Dass zwischen Berufs- und Privatleben Spannungen entstehen können ist nicht neu. Da das Privatleben jedoch nicht nur ein Lebensbereich ist, wurde der gängige – und meiner Meinung nach etwas unglücklich gewählte – Begriff Work-Life-Balance durch Life Domain Balance ersetzt. Die Bezeichnung Work-Life-Balance suggeriert, dass zwischen zwei Bereichen (Arbeit und Leben) ein Ausgleich gefunden werden soll. Während sich früher die beiden Bereiche klar voneinander abgrenzen liessen, scheint dies heute angesichts der Digitalisierung ein unmögliches Unterfangen. Wir arbeiten zunehmend nach flexiblen Modellen, sind permanent erreichbar, Distanz bedeutet keinerlei Hürde. Diese Entwicklung, die ursprünglich dazu dienen sollte, Berufs- und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren, hat dazu geführt, dass ständig und überall gearbeitet werden kann und gearbeitet wird. Der neue Begriff Life Domain Balance wirkt besser gewählt – irgendwie ausgewogener. Nur stellt sich die Frage ob es uns gelingt, in einer Welt, in welcher Privates und Berufliches ineinanderfliessen, Balance zu halten.
In diesem Sinne wünscht das IFSA allen Urlaubsreifen erholsame und arbeitsfreie Sommerferien. Unser Team ist in den nächsten Wochen selbstverständlich trotzdem für Sie da!

Mehr zum Thema: Das IFSA-Projekt „Switchen ist legitim“ legt den Fokus auf die Balance der Lebensbereiche im Alltag der Männer. Die erarbeiteten Instrumente sollen die Gleichstellungsarbeit ergänzen.

Text: Catrina Maag