3 FHS, 4 Länder, x Generationen, ein Sozialraum Bodensee?

Es ist eine Gemeinschaftsinitiative der länderübergreifenden Seniorenplattform Bodensee und dreier FHS’en. In einem internationalen Workshop erarbeiteten und schärften diese Partner die Fragestellung in aktivierenden, partizipativen Verfahren: Netzwerke älterer Menschen der Bodenseeregion und ihr Soziales Kapital – gemeinschaftsbildende Lebensbedingungen älterer Menschen verstehen und verstärken. Dies soll Thema eines länderübergreifenden gemeinsamen Forschungsprojekts sein.

vlnr F. Fredersdorf, R. Langen, S. Kallfass, M. Winter, U. Otto

Es soll gehen um das, was die soziale Welt im innersten zusammenhält: Für die Gestaltung nachhaltiger Generationenpolitik – vor Ort, aber auch über Orts- und Ländergrenzen hinweg – ist es ganz entscheidend, deren soziale Grundlagen sehr genau zu kennen: gewachsenes soziales Kapital in ebenso gewachsenen wie aktiv beeinflussbaren sozialen Netzwerken, auch in ihrer extrem ungleichen Verteilung. Ihre Bedeutung für die Bewältigung des demografischen und sozialen Wandels vor Ort ist kaum zu überschätzen. Ihre genauere Kenntnis lässt viele vorliegende Grunddaten der Demografie in ihrer Tragweite überhaupt erst verstehbar werden. Eine solche genaue „sozialraum- und netzwerksensible Demografie“ wird durch die anderweitig verfügbaren Grunddaten nicht in Ansätzen eingelöst. Nur auf ihrer Grundlage lässt sich eine „integrale Generationenpolitik“ entwickeln – eine nachhaltige, zivilgesellschaftlich partizipativ verschränkte Politik vor Ort. Das F+E-Projekt zielt darauf ab, die Lebensbedingungen und sozialen Netzwerke älterer Menschen im Bodensee-Raum grundlagenorientiert zu explorieren. Auf dieser Basis soll ein Beitrag zur Bewältigung des demografischen und sozialen Wandels entwickelt werden, insbesondere sollen konkrete Handlungsoptionen für SeniorInnen, ihre Interessensvertretungen, Sozialwirtschaft, Verwaltung und Politik abgeleitet werden.

Ulrich Otto und Robert Langen (FHS St. Gallen/Kompetenzzentrum Generationen) kooperieren für den Forschungsteil mit der österreichischen FH Vorarlberg (Prof. Dr. F. Fredersdorf, Dr. P. Roux) und der deutschen HS Ravensburg-Weingarten (Prof. Dr. S. Kallfass, Prof. Dr. M. Winter).

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Besonderheiten:

  • (a) Besondere Berücksichtigung des 4-Län­der-Vergleichs im Bodenseeraum mit ausgeprägtem Regionalbezug,
  • (b) Internationaler Verbund dreier Hochschulen mit ausgewiesenen einschlägigen Kom­petenzen,
  • (c) spezifischer Fokus auf „Netzwerke im Kontext“, d.h.: auf Nach­barschaften (bislang wenig beforscht) und bürgerschaftliches Engagement, auf Wohnen im Kontext sozialer Netzwerke, auf die komplementäre Verknüp­fung der „Unterstützung im welfare mix“ (u.a. aktualisierte und potenzielle Schnitt­stellen zu professionellen Diensten, Belastung und Hilfesuche u.a.).
  • Für die Umsetzung der Handlungsstrategien werden alle wesentlichen Akteure einbezogen: insbesondere SeniorInnen, ihre Interessenvertretungen, Sozialwirtschaft und Politik.