In Flums im Sarganserland steht ein besonderes historisches Juwel: die alte Spinnerei Spoerry. Sie wurde 1860 durch die Gebrüder Heinrich und Johannes Spörri in Betrieb genommen, 2009 wurde dieser eingestellt. Seither entwickelt sich das ehemalige Fabrik-Areal kontinuierlich weiter zur «Flumserei – einem Raum zum Wirken und Werken», wie der Slogan lautet.
Diese Entwicklung hat 2020 durch den Erwerb der Flumserei durch die Stiftung Abendrot aus Basel einen weiteren Schub erhalten: Zusätzlich zu den jetzigen Veranstaltungs- und Gewerberäumen sollen in den nächsten Jahren rund 80 Wohnungen für verschiedene Zielgruppen und Bedürfnisse entstehen. Die Flumserei soll zu einem besonderen Ort des Wohnens und Arbeitens werden, der sich durch bedürfnisorientiertes, qualitätsvolles und leistbares Wohnen sowie ein kreatives, lebendiges und vielfältiges Neben- und Miteinander unterschiedlicher Nutzungen auszeichnet. Um dieses Ziel zu erreichen, helfen Wissensgrundlagen über die Region, den Ort, die Menschen, das Fabrik-Areal u. a. m. – kurzum: hilft eine sozialräumliche Analyse, in der Potenziale und Herausforderungen für die Weiterentwicklung der Flumserei deutlich werden.
Eine solche Analyse hat das Institut für Soziale Arbeit und Räume IFSAR der OST – Ostschweizer Fachhochschule zwischen April und September 2020 im Auftrag der Stiftung Abendrot durchgeführt. Geleitet wurde das Projekt von Eva Lingg, mitgearbeitet haben Nicola Hilti, Anja Speyer und Madeleine Vetterli. Das IFSAR-Team hat einen umfassenden Schlussbericht zuhanden der Auftraggeberin erstellt. Darüber hinaus hat es gemeinsam mit der Stiftung Abendrot und dem Verwaltungsleiter und «Gastgeber» der Flumserei die interessierte Öffentlichkeit zu einem Workshop eingeladen. Dieser Einladung sind rund 40 Personen gefolgt. Nach einem geführten Rundgang durch die Räumlichkeiten haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rege diskutiert, wie das Wohnen und Arbeiten in der Flumserei zukünftig aussehen könnte. Dabei sind viele Ideen, Anregungen und Hinweise zusammengekommen, mit denen die Stiftung Abendrot gemeinsam mit einem Team des Architekturbüros Hotz Partner AG SIA aus Wädenswil nun weiterarbeiten wird.
Weiterführende Informationen:
Zum Projektbeschrieb: https://www.ost.ch/de/projekt/project/sozialraeumliche-analyse-flumserei-610/
Medienbericht vom 25.09.2020 im Sarganserländer: 200925 Sarganserländer – Von der Gemeinsamkeit geträumt