Persönliche Beziehungen unter den Aspekten neuer Mobilitäts- und Vernetzungsmöglichkeiten
„Stand der Dinge – Leben in der S5-Stadt“ ist ein an verschiedenen Fachinstituten durchgeführtes, interdisziplinäres, praxisorientiertes Forschungs-, Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt, welches sich dem Lebensraum im Einzugsbereich der S5 Bahnlinie von Zürich nach Pfäffikon widmet.
Das Kompetenzzentrum Soziale Räume des IFSA bearbeitet nun neben dem schon 2008 gestarteten „Lebensraum S-5-Stadt – Kontur eines Agglomerationsraumes“ ein weiteres Teilprojekt mit dem Titel „Neue Nachbarschaften in der S-5-Stadt“!
Ausgangspunkt des Forschungsprojektes bildet die Erfahrung des Vereins „benabita – Selbstbestimmtes Wohnen für ältere und behinderte Menschen“ im Quartier Rehbüel in Uster. Im Rahmen eines von Benabita angestossenen Quartiersentwicklungsprozesses ist es nicht gelungen, die Bewohnerinnen und Bewohner des Rehbüel-Quartier als homogene Gruppe anzusprechen und zum nachbarschaftlichen Engagement zu aktivieren. Anzunehmen ist, dass die Gründe darin liegen, dass sich diese gar nicht als Einheit verstehen. Vor diesem Hintergrund rückt die Frage nach heutigen neuen Formen von nachbarschaftlichen Beziehungen angesichts neuer Vernetzungs- und Mobilitätsformen ins Zentrum des Interesses.
Hier setzt auch das Forschungsprojekt „Neue Nachbarschaften in der S-5-Stadt“ an, indem exemplarisch räumliche Beziehungsmuster an Hand des subjektiven Erlebens des nachbarschaftlichen Mit- und Gegeneinanders in der S5 Stadt rekonstruiert werden soll. Es werden Anknüpfungspotentiale und Hinderungsgründe für Initiativen und Projekte zur Aktivierung von Nachbarschaften auf lokaler Ebene aufgezeigt und die Frage der Übertragbarkeit der Resultate auf andere Agglomerationsräume gestellt. Damit soll ein differenzierter Blick auf Formen von persönlichen Beziehungen in der Agglomeration entwickelt werden.
Hintergrund ist die leitende These, dass durch veränderte Mobilitäts- und Vernetzungsmöglichkeiten sich heute ganz unterschiedliche und differente Formen der Nachbarschaftsbildungen unter neuen räumlichen Beziehungen herausbilden. Im Rahmen des vorliegenden Projektes werden diese neuen Nachbarschaften explorativ erschlossen.
Projektteam: Christian Reutlinger, Steve Stiehler, Eva Lingg, Antje Sommer