Gemeinsam mit der Semfinder AG entwickelt die FHS St.Gallen eine informatische Lösung. Das Projekt geht in die letzte Phase und wird noch in diesem Frühling mit Seniorinnen und Senioren, der Zielgruppe, getestet. Worum geht es?
Informationen, die bei der Alltagsbewältigung unverzichtbar oder wichtig werden, sind vermehrt via Internet generierbar und verfügbar. Das Internet ist ein unübersichtliches „Informationsfeld“, ein „anarchistisches Medium“, dessen Stärke gerade im Dezentralen liegt. Versuche, das Internet zentral zu kontrollieren, sind mindestens absurd. Wer dieses Informationsnetz nutzen kann, ist bei Fragen der Alltagsbewältigung, bei gesellschaftlicher Teilhabe und Teilnahme, eindeutig im Vorteil. Gerade für ältere Menschen ist das Internet eine wichtige Unterstützung: Wer in der Mobilität eingeschränkt ist, kann von der Möglichkeit, via Internet einzukaufen, besonders profitieren, ist auf die Variante des Mailens oder Chattens besonders angeweisen. Doch gerade älteren Menschen fehlt oft der Zugang zum Internet.
Die Firma Semfinder hat gemeinsam mit der FHS St.Gallen eine Lösung entwickelt, die einen Teil der geschilderten Problematik angeht. Sembrowser heisst das Produkt, eine in Java programmierte Software. Sembrowser basiert auf einer veränderten Art der Informationsdarstellung. „Informationsatome“ werden definiert und verknüpft, so dass Bedeutungszusammenhänge entstehen. „Sem“ steht für Semantik. Mit Sembrowser werden Informationen dargestellt, die für die Alltagsbewältigung älterer Menschen relevant sind. Zielgruppe des Produktes sind in einer ersten Phase Angehörige und Seniorinnen und Senioren mit informatischen Grundkenntnissen. Mit Sembrowser ist ein erster, wichtiger Schritt getan.
Die Projektleitung hat Norbert Frei, NTB Buchs, inne. Das „Wissenskonzept“ hat Hans Rudolf Straub entwickelt. Für unser Institut sind Antje Sommer und Reto Eugster Sembrowser-Verantwortliche. Das Projekt wird von der KTI gefördert.